07.06.2006

FRÜHES ERSCHEINEN SICHERT GUTE PLÄTZE! ODER: NUR DER FRÜHE VOGEL FÄNGT DEN WURM.

Der Marathon im Rahmen des Bike-Festival in Willingen gehört nun schon irgendwie zur Tradition von ROHLOFF, ROTOR und der MADMISSION. Dies liegt nicht an der eigentlich langweiligen Strecke sondern mehr an den kleinen Erlebnissen der letzten Jahre. So wollte ich auch dieses Jahr unbedingt wieder mitfahren, in freudiger Erwartung an die allzeit lange Anfahrt und das Abendmahl mit der Rohloff AG inklusive den Ansprachen von Bernie.
Dieses Jahr lief die Vorbereitung nicht so gut. Bis 2 Tage vorm Start hatte ich noch mit den Auswirkungen einer eitrigen Mandelentzündung mit Antibiotika-Kur zu kämpfen. Damit ich keinen Rückschlag erleiden mußte, wählte ich deshalb lieber die 51 km Runde. Hier befand ich mich in guter Gesellschaft von Matze, Albi und dem Tandem mit Thomas und Dana.
ROHLOFF´s kümmerten sich um die Anmeldung und so standen wir um 6:30 Uhr im Startblock B. Um die Zeit wollte unsere Vermieterin des evangelischen Familienzentrums nicht mal Frühstück machen. Nur weil die aus Hoyerswerda kam, hatte die Mitleid mit den Leuten aus der „alten Heimat“ und tafelte um 6:00 Uhr für uns auf. Da steht man also um halb sieben bei 5 °C  im Start. Für jemanden der 130 km fahren will, heißt das, dass der noch nicht weiß wie ein paar Stunden später das Wetter ist und was er dann an- oder ausziehen soll. Wir waren natürlich nicht die einzigen zu früher Stunde. Andere Fahrer der Mittleren Runde hatte ihre Rolle mitgebracht und fuhren sich im Startblock warm. Alles im allem sicherte das uns aber eine gute Startposition, denn nur so konnte Matze sein Siegchancen wahren.
Eine Stunde später erfolgte der Start. Matze und ich konnten uns ganz gut zu den Spitzenfahrern mogeln. Das waren eigentlich alles bekannte Gesichter. 2 Wochen vorher Standen die nämlich noch bei der MAD-EAST-CHALLENGE in den Ergebnislisten. Nach dem ersten Anstieg folgte ich meiner inneren Uhr, die mir anzeigte, dass ich die Spitze lieber fahren lassen sollte, damit die Mandelentzündung mich nicht einholt. Trotzdem hatte ich hier und da Sichtkontakt zur Spitzengruppe, in Matze das Tempo bestimmte.
Die Strecke der Kleinen Runde in Willingen ist so schnell, dass man einmal abgehangen kaum wieder zurück kommt. So war nicht verwunderlich, dass wir mit einem Schnitt von 30 km/h durch das Uppland sausten. Dafür hatten Matze und ich mit den 28 Zoll Rädern auf jeden Fall das richtige Material. Denn ich hatte den Eindruck, dass ich gegenüber den anderen mal im Vorteil war. Ich konnte den Schwung in die Anstiege besser mitnehmen. Nur meine chicke neue „Reba-Race 29 Zoll“ brauchten ich nicht. Der Poplock-Hebel blieb zu.
Nach den ersten 30 km und der Verpflegung zeigt sich wer nur die Kleine Runde fährt. Die fangen, dann nämlich an etwas sportlicher zu fahren und nehmen auch keine Verpflegung. Mich eingeschlossen. Und da merkt man die unterschiedlichen Fahrer-Typen. Eine fragte mich, ob wir die Verfolger abgehängt haben. Worauf ich im antwortete, dass wir die Gruppe vor uns lieber einholen sollen. Trotz angezogener Handbremse lief es echt gut bei mir. Eins ärgerte mich dann aber doch noch: 2 km vor dem Ziel fuhr ich an eine Zweier Gruppe ran. Beide versichern mir, dass sie noch eine Runde mehr fahren. Denkste! Einer der „Sportfreunde“ sprintet natürlich hinterhältig 50 Meter vor der Ziellinie noch an mir vorbei ohne mir wenigisten die Chance zu geben gegenhalten zu können. Naja.... Für mich blieb allerdings die Freude bei der Zieleinfahrt im Lautsprecher zu höhren:“ ....blabla...Matthias Mende...blabla...hat gewonnen.“ Und ein zwölfter Platz für mich.
Wer aber glaube ich sich richtig gefreut hat, war Albi. Als Junior mit 18 Jahren landete er gesamt auf Platz 39. Auch das Tandem war glücklich. Sie konntne Ihre Zeit vom vergangenen Jahr um 30 Minuten verbessern und benötigten 2:45 Stunden. Was aber komisch war, dass wir um 9:30 Uhr schon wieder im Ziel waren, 50 km gefahren sind und der Tag erst gerade begonnen hatte.