20.10.2005

HASE BEATS IGEL 2005

Es war einmal ein Igel, der ständig über den Hasen triumphierte. Doch seit dem Buß- und Bettag ist das Märchen umgeschrieben. Beim Dresdner »Hase & Igel« zeigte Arne Thomae, wie der Hase läuft.  Mitorganisator Matthias Mende, eifriger Promoter auch des Etappenrennens »Mad East Challenge«, schickte uns seinen Bericht über ein wundersames Wintermärchen, das sich am 16. November bei Regen und einiger Kälte in Dresden zutrug:

Nachdem der Igel das Rennen lange genug gewonnen hatte, machte »Hase« Arne Thomae (Grimma) in Dresden keine halben Sachen und siegte im Finale über den »Igel« Michael Otto (Dresden). Zwanzig Hasen und zwanzig Igel waren beim »Hase und Igel Buß- und Bettagrennen«, einem Einerverfolgungsrennen am Rande der Dresdner Heide, gegeneinander angetreten. Als größte Gegner zeigten sich dabei das Wetter und die bereitgestellten vierzig Liter Glühwein. Sowohl an der Wettkampf- als auch an der Glühweinfront erwiesen sich Sieger und Besiegte als wahre Gewinner.
Wohl bei keinem anderen Rennen treffen so viele verschieden Bike- und Biker-Spezies aufeinander: So schied der vierfache Sieger des Erzgebirgs-Bike-Marathons, Thomas Nicke vom Team Fusion, vorzeitig aus. Um hier siegen zu können, empfahl sich nämlich ein 29-Zoll-Rad, gepaart mit Singlespeed, wie es der siegreiche igelschlaue Hase gekonnt einsetzte.
Der Rennmodus ist ebenso einfach wie interessant und nicht zuletzt lustig, zumal gegen Ende hin beim einen oder anderen Heide-Tierchen doch auch etwas Alkohol im Spiel sein könnte: Auf einer kurzen, aber nicht gerade anspruchslosen Hundert-Meter-Runde Starten Hase und Igel zeitgleich, aber im Abstand von einer halben Runde zueinander. Jeder versucht für sich, in zwei Minuten den Abstand zum Mitstreiter zu verringern oder - bestenfalls - ihn sogar einzuholen. Sieger eines jeden Heats ist, wer Boden gewinnen konnte.
Zum Grundgedanken dieses Rennkonzepts folgender O-Ton eines Teilnehmers: »Der Beweis ist erbracht: feinste, detaillierte Trainingspläne zahlen sich aus und ermöglichen ein zielgerichtetes Verlieren. Aber darum ging's ja wohl nicht. Mehr um das Goutieren des wohltemperierten EPO-Glühgetränkes, welches so manche Kurve zu kurz erscheinen ließ und wodurch die kleine Ausfahrt nach dem Rennen zu den letzten großen Abenteuern in der Dresdner Heide wurde.«
Für die notwendige Unterstützung und Zuckerkuchenverköstigung bedanken wir uns bei Bäckerei Otte (jeden Di, Do, Sa am Schillerplatz), Bikeland 262, Bikepoint und Generator Radsport; sowie bei Sugoi, dem Studentenclub »Heinrich Cotta« und dem Erzgebirgs-Bike-Marathon Seiffen für das Räucherwerk. Wir wünschen allen »Hasen« und »Igeln« einen schönen Bikewinter und ein langes Leben.
Wir fügen an: Und wenn die Bikeszene nicht nach den letzten Herbstrennen gestorben ist, lebt sie in solchen familiären Events weiter – heute und bis in alle Zeiten.
Mehr darüber auch in der nächsten »bike sport news« (Heft 1-2/Januar-Februar 2006, ab 21. Dezember im Handel).
(bikesportnews.de, Nov. 2005)